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Die Mieten in Deutschlands Großstädten steigen rasant. Vor allem bei Neuvermietungen. In einzelnen Spitzenlagen werden 40 Prozent mehr verlangt und bezahlt. Diese Neuverträge treiben wiederum den Mietspiegel in die Höhe. Bei immer mehr Mietern macht sich Angst breit. Wer eine neue Wohnung braucht, muss akzeptieren, dass ein Großteil des Einkommens für die Miete ausgegeben werden muss. Aber auch wer in gefragten Lagen eine Wohnung hat, ist nicht sorgenfrei. Durch energetische Sanierung und Modernisierung können auf die Bewohner deftige Mietersteigerungen zukommen. Eine 83-jährige Mieterin in Berlin Charlottenburg kann sich das nicht mehr leisten, sie muss ausziehen. Ihre Freunde und ihre sozialen Kontakte muss sie aufgeben. Der Abschied fällt ihr schwer. Wie es ist, auf einer Baustelle zu wohnen, weiß der Pfleger Ben K. Das Mietshaus, in dem er wohnt, ist dringend sanierungsbedürftig. Ben. K findet gut, dass investiert wird, aber er will nicht dulden, dass er dadurch seine Wohnung verlieren soll. Der Bauherr plant, sie mit einer anderen Wohnung zusammenzulegen. Seit einem Jahr lebt er nun schon auf der Baustelle. Im Haus brannte es, das Wasser ist oft abgestellt, das Telefon funktioniert nur manchmal, und das Haus ist vollkommen ausgekühlt: „Das ist kein Leben mehr“, findet Ben K. Eigentlich will er nicht ausziehen, doch allmählich schwinden die Kräfte. Aus Mietwohnungen werden Eigentumswohnungen. In Berlin läuft dieser Prozess noch schneller als anderswo. Denn Berlin ist interessant für Investoren aus den südeuropäischen Krisenländern. Investoren aus Italien und Spanien kaufen lieber Wohnungen im sicheren Deutschland als in Mailand oder Madrid. In manchen Stadtteilen droht ein Austausch der Bewohner ganzer Stadtviertel. Zahlungskräftige ersetzen Einkommensschwächere. Vor allem die Innenstädte stehen im Visier. Das Häuschen am Stadtrand war der Traum von gestern. Heute will man mittendrin leben. Der Kampf um die begehrten Viertel ist entbrannt.

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